Hinsichtlich der Dringlichkeit von Maßnahmen für dauerhaft genutzte Räume wurden Empfehlungen ausgesprochen, die in der PCB-Richtlinie aufgeführt sind:
- Werte unterhalb des sogenannten Vorsorgewertes von 300 ng/m3 sind als langfristig tolerabel anzusehen.
- In einem Konzentrationsbereich zwischen 300 und 3000 ng/m3 muss die PCB-Quelle aufgespürt und unter Beachtung der Verhältnismäßigkeit mittelfristig beseitigt werden. Zwischenzeitlich ist durch regelmäßiges Lüften und gründliches Reinigen die PCB-Konzentration zu reduzieren mit einem Zielwert kleiner als 300 ng/m3.
- Bei Überschreiten des Interventionswertes von 3000 ng/m3 muss von akuten Gesundheitsgefahren ausgegangen werden, die Sofortmaßnahmen erforderlich machen, mit einem Zielwert kleiner als 300 ng/m3.
- Zusätzlich gibt es seit 2007 einen Grenzwert für die dioxinähnlichen PCBs. Überschreiten die Gehalte den Wert von 10 ng PCB 118/m³ Luft (PCB 118 ist ein Indikator-PCB für die dioxinähnlichen PCBs), sind gemäß der Ad-Hoc-Arbeitsgruppe Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes und der obersten Landesgesundheitsbehörden expositionsmindernde Maßnahmen gefordert.
Die aufgeführten Konzentrationsbereiche basieren auf der Bewertung der PCB-Aufnahme des Körpers während einer Aufenthaltsdauer von 24 Stunden in den betreffenden Räumen.
Bei der Bewertung der Ergebnisse von Raumluftmessungen ist zu beachten, dass die PCB-Konzentrationen in hohem Maße temperaturabhängig sind. In den Sommermonaten sind wesentlich höhere Belastungen zu verzeichnen.
Zur Einschätzung der Gefährdung von Mitarbeitenden in einem belasteten Raum sind darüber hinaus auch persönliche Faktoren wie z. B. Körpergewicht, Stoffwechsel und Aufenthaltszeit ausschlaggebend.
Über die individuelle Belastungssituation können Biomontoring-Untersuchungen Aufschluss geben.