Die Gebäude der RUB wurden im Wesentlichen in den 1960er und 1970er Jahren errichtet. Die Verwendung Polychlorierter Biphenyle, kurz PCB, in Baustoffen gehörte zu dieser Zeit zum bautechnischen Standard. Gebäude in dieser Zeit wurden in der Regel mit PCB-haltigen Baustoffen erstellt, sie sind auch heute noch mit PCB belastet. Derzeit weisen noch folgende Gebäude auf dem Campus der RUB Räume mit PCB-Werten größer als 300 ng/m3 (Sanierungsleitwert) auf: NB - ND, GA, GB und MA sowie die dazugehörigen Flachbereiche, Universitätsbibliothek, Universitätsforum, NI/NT und Gebäude des Botanischen Gartens.
Räume mit PCB-Konzentrationen von mehr als 3000 ng/m3 werden umgehend außer Betrieb genommen und vor Wiedernutzung gereinigt. Anschließend werden Erfolgskontrollmessungen durchgeführt.
Technisch belüftete Räume weisen wesentlich geringere Belastungen auf, da durch den ständigen Luftaustausch eine zum Teil erhebliche Reduzierung der PCB-Konzentration erfolgen kann.
Räume, die längere Zeit nicht genutzt wurden, zeigen in der Regel eine höhere Luftbelastung.
Zu Beginn der 2000er Jahre wurden erste Informationen über die Verwendung dieser Baustoffe in der RUB bekannt.
Zur Klärung der Belastungssituation wurden orientierende Raumluftmessungen durchgeführt und ein PCB Kataster erstellt. Die Raumluftmessungen wurden sukzessive ergänzt.
Materialproben im Rahmen von Baumaßnahmen zeigten neue Quellen, die bisher nicht bekannt waren. Damit begründet sich für die Universitätsleitung und BLB NRW ein dringender Handlungsbedarf.
Die Universitätsleitung hat eine Arbeitsgruppe "PCB an der RUB" ins Leben gerufen. Mitglieder sind der ständige Vertreter der Kanzlerin für Bau- und Gebäudemanagement, die Personalräte, die Arbeitssicherheit, die Betriebsärztin, das Dezernat 5.I, das Dezernat 8 sowie der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW. Die Arbeitsgruppe, mittlerweile in "Schadstoffe an der RUB" umbenannt, koordiniert die campusweiten Aktivitäten und informiert über die aktuellen Entwicklungen.